Viele Gefäßerkrankungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind durch eine typische Symptomatik charakterisiert. Das persönliche Gespräch mit Ihnen spielt daher eine zentrale Rolle für die Diagnose und bildet neben einer symptombezogenen körperlichen Untersuchung die Grundlage für die Planung der weiteren diagnostischen Schritte, die an Ihre persönliche Situation angepasst werden.
Im Rahmen von Gefäßerkrankungen und Herz-Kreislauferkrankungen kann es sinnvoll sein die bildgebende oder funktionelle Gefäßdiagnostik um spezielle Blutuntersuchungen zu ergänzen. Hierbei handelt es sich beispielsweise um entzündliche Erkrankungen der Gefäße, aber auch mögliche Gerinnungsstörungen im Rahmen einer Venenthrombose. Auch müssen verschiedene Therapieformen durch regelmäßige Blutuntersuchungen überwacht werden. Nicht zuletzt sind verschiedene Blutwerte, wie z.B. Cholesterin erforderlich, um das individuelle Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen abschätzen zu können und zu einer präzisen Diagnose zu kommen.
Eine Vielzahl schwerwiegender Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, wie z.B. Schlaganfälle oder Herzinfarkte könnten durch eine rechtzeitige Erkennung und Behandlung der wichtigsten Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Hypercholesterinämie verhindert werden.
Für eine optimale und leitliniengerechte Prävention ist eine individuelle Risikostratifizierung des Patienten aufgrund der Anamnese, der vorhandenen Risikofaktoren und einer eingehenden körperlichen Untersuchung erforderlich. Weiterführende Untersuchungen, wie z.B. die Messung des Knöchel-Arm-Index oder die Ulltraschalluntersuchung der Halsschlagadern gelten als Indikatoren für das Herz-Kreislauf-Risiko und sind somit oftmals sinnvoll.
Aufgrund der Untersuchungen erfolgt die Entscheidung, ob eine medikamentöse Therapie erforderlich ist. Oftmals ist jedoch eine Änderung der Lebensweise ausreichend und sollte vor einer medikamentösen Therapie versucht werden.
Ultraschalluntersuchungen der Gefäße und des Herzens im Rahmen einer Vorsorge sind mit wenigen Ausnahmen Leistungen, die von der gesetzlichen Krankenkasse nicht übernommen werden. Sollte sich aufgrund der Untersuchungen der Verdacht auf eine Erkrankung ergeben, gehören alle weiteren notwendigen Untersuchungen zum Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenversicherung.
Bluthochdruck ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen. In Deutschland sind schätzungsweise 20–30 Millionen Menschen betroffen, wobei jeder fünfte Patient mit Bluthochdruck aktuell noch unentdeckt ist. Eine gute Blutdruckeinstellung erreichen etwa 3 von 4 Patienten, die sich behandeln lassen. Ein unbehandelter Bluthochdruck kann zu Herzschwäche, Schlaganfall, Herzinfarkt und vorzeitiger Verkalkung der Arterien führen und wird im Anfangsstadium meist nicht bemerkt, so dass die Diagnose häufig erst verzögert gestellt wird. In Deutschland wird ab einem Blutdruck von 140/90 mmHg von einem Bluthochdruck gesprochen. Um die vorgegebenen Blutdruckzielwerte bei vorliegendem Bluthochdruck zu erreichen, ist meist eine medikamentöse Therapie erforderlich.
Erhöhte Cholesterinwerte sind eindeutig mit der Entwicklung und dem Fortschreiten einer Atherosklerose und in Folge mit Herz-Kreislauferkrankungen assoziiert. Die Grenzwerte für Cholesterin, insbesondere für das ungünstige LDL-Cholesterin richten sich nach Ihrem individuellen Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, welches wir anhand der Anamnese, der Blutfettwerte und einem Gefäßultraschall bestimmen können. Zur Senkung des Cholesterins reichen Basismaßnahmen wie Änderung der Ernährung und mehr körperliche Aktivität oftmals nicht aus, so dass eine medikamentöse Therapie mit HMG-CoA-Reduktase-Hemmern, den sogenannten Statinen, erforderlich ist. Wird hierdurch das Cholesterin nicht ausreichend gesenkt, bzw. werden die Statine nicht in der erforderlichen Dosis vertragen, initiieren wir bei entsprechenden Risikopatienten eine moderne Therapie mit Antikörpern (PCSK9-Inhibitoren).